Diagnostik
Anamnese
Wichtig sind anamnestische Angaben wie plötzliches Wegknicken und Hinstürzen ohne Trauma bei Drehbewegungen. Rezidivierende Luxationen werden vom Verletzten in der Regel spontan angegeben.
Klinische Untersuchung
Die meist nach lateral luxierte Patella führt zu einer sicht- und tastbaren Deformität des Kniegelenkes besonders in Beugestellung.
Patellaluxation |
Klinisches Bild eines Patienten mit Luxation der Patella nach lateral bei gebeugtem Kniegelenk |
Luxation der Patella bei Kniebeugung | |
Die Verletzten klagen über Schmerzen im Bereich des Kniegelenkes. Typisch ist weiterhin die Ausbildung eines Ergusses. Die Kniescheibe ist bei der klinischen Untersuchung abnorm verschieblich.
Patellamobilität |
Prüfung der Patellamobilität: a) nach lateral, b) nach medial |
Der Apprehension-Test ist positiv, wenn der Patient eine Abwehrbewegung beim Versuch der passiven Seitverschiebung der Patella über den lateralen Femurkondylus macht.
Positiver Apprehension-Test bei Patellaluxation |
Durch den Versuch einer Seitverschiebung der Patella über den lateralen Femurkondylus wird eine Abwehrbewegung des Verletzten provoziert. |
Unter Umständen kann die Patellaluxation demonstriert werden. Dabei wandert die Patella bei Kniebeugung nach lateral und kippt bei weiterer Beugung über den lateralen Kondylus hinweg nach außen. Die beiden Femurkondylen sind unter der Haut sicht- und tastbar. Wichtig ist die Beurteilung der Verschieblichkeit der Patellae im Seitenvergleich. Da rezidivierende Patellaluxationen zu vorzeitigen schmerzhaften Knorpelschäden an der Kniescheibenrückfläche führen, können Facetten-Test sowie Zohlen-Zeichen positiv sein.
Facetten-Test |
Die Palpation der Retropatellarfläche führt zur Auslösung von Schmerzphänomenen. |
Zohlenzeichen |
Umfassen des oberen Patellapols mit Daumen und Zeigefinger mit Kaudalisierung der Patella. Durch aktive Anspannung des Quadrizeps wird die Patella auf die Femurkondylen gedrückt, was bei entsprechender Knorpelpathologie schmerzhaft erscheint. |
Beim Facetten-Test werden Schmerzphänomene durch Palpation der Retropatellarfläche ausgelöst. Beim Zohlen-Zeichen wird der obere Patellapol mit Daumen und Zeigefinger umfaßt und die Patella kaudalisiert. Erfolgt nun eine Anspannung des Quadrizeps, wird die Kniescheibe auf die Femurkondylen gedrückt, was bei entsprechender Knorpelpathologie schmerzhaft erscheint.
Bildgebende Untersuchung
Zum Ausschluß knöcherner Begleitverletzungen sollte eine Röntgenaufnahme beider Kniegelenke in zwei Ebenen erfolgen. Zur Beurteilung der retropatellären Fläche im Vergleich zum Femur und ihrer Beziehung zum Femur sind "Patella-Défilé"-Aufnahmen, die bei 30°,60° und 90° Kniebeugung erfolgen, besonders geeignet. Mit Hilfe der Kernspintomographie kann die Ruptur des medialen Retinakulums nachgewiesen werden.
laterale Subluxation der Patella in der Defilee-Aufnahme |
Nachweis einer Ruptur des medialen Retinakulums in der Kernspintomographie |
Bei der Befundung sollte besonders geachtet werden auf:
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Patellaluxation |
arthroskopischer Befud bei Patellaluxation, F=Femur, P=Patellarückseite |
Copyright © 1999 Prof.Dr.J.Jerosch |