Diagnostik und Therapie

Ein Ausfall des N. peronaeus führt zu einer Fuß- und Zehenheberschwäche, durch den Ausfall der Mm. peronaei ist die Pronation des Fußes eingeschränkt. Sensibilitätsstörungen äußern sich an der ventralen und lateralen Unterschenkelseite sowie am Fußrücken und an der Dorsalseite der Zehen. Sind unsachgemäße Gipsverbände und Lagerungen ursächlich, ist die Prognose im allgemeinen gut, eine Spontanremission kann unter EMG-Kontrolle abgewartet werden. Bei schweren Traumatisierungen des Nerven im Rahmen von schweren Kniegelenksverletzungen mit Luxation kann eine frühzeitige operative Exploration erforderlich sein.


sensible Versorgungsgebiete am Fuß
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Eine Tibialislähmung führt zum Ausfall der Beugung, Supination und Adduktion im Sprunggelenk und aller Zehenbewegungen mit Ausnahme der Extension. Aufgrund des Überwiegens der Extensoren und Peronaei entsteht ein Hacken-Knick-Fuß.
Beim Tarsaltunnelsyndrom kommt es zu nächtlich betonten Schmerzen, Dys-,Par- und Hypästhesien am medialen Fußrand mit Ausstrahlung in die Fußsohle, Ferse und Wade. Die Schmerzen werden bei forcierter Dorsalextension verstärkt. Zur Diagnostik können NLG, EMG sowie. ggf. eine probatorische Leitungsanästhesie beitragen. In der Regel ist eine konservative Therapie mit 5-6maliger Injekion eines Lokalanästhetikums mit Steroiden ausreichend. Eine physiotherapeutische Übungsbehandlung mit gleichzeitiger Entlastung des medialen Fußgewölbes durch Einlagen ist ebenfalls sinnvoll.
Bei Therapieresistenz und eindeutigen neurologischen Befunden kann eine operative Spaltung des Retinakulum Mm. flexorum erforderlich sein.

 

Copyright © 1999 Prof.Dr.J.Jerosch