Nervenkompressions-Syndrome

Ätiologie und Pathogenese

N. peronaeus (L4-S2)

Der N. peronaeus versorgt motorisch alle Fuß- und Zehenheber (N. peronaeus profundus) und die Mm. peronaei, die den Fuß plantarflektieren und pronieren (N. peronaeus superficialis). Sensibel versorgt er die Vorder- und Außenseite des Unterschenkels, den Fußrücken und die Dorsalseite der Zehengrundgelenke, das Autonomiegebiet des N. peronaeus profundus ist die Haut des Spatium interosseum dorsale I.
 
 
N. peronaeus, Darstellung des Verlaufes
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schematische Darstellung des Verlaufes des N. peronaeus
 

Die Aufteilung in einen oberflächlichen und einen tiefen Ast erfolgt knapp distal des Fibulaköpfchens. die in dieser Region sehr häufig auftretenden Druckparesen zählen zu den häufigsten peripheren Paresen.
In den meisten Fällen sind beide Äste betroffen, es kommen jedoch bei traumatischen Läsionen auch selektive Schädigungen vor.
Häufige Ursache sind unsachgemäße Druckverbände und Lagerungen.
 

N. tibialis (L4-S3)

Der N. tibialis versorgt motorisch alle Fuß- und Zehenbeuger am Unterschenkel sowie die gesamte plantare Fußbinnenmuskulatur, sensibel einen Großteil des dorsalen Unterschenkels, die Ferse, die Fußsohle und die Beugeseite der Zehen.
 
 
N. ischiadicus, N. tibialis
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schematische Darstellung des Verlaufes
 

Direkte Schädigungen des Nerven spielen aufgrund seiner geschützten Lage eine untergeordnete Rolle. Er kann bei Kniegelenks- und Tibiafrakturen nach Sportverletzungen am Knie (z.B. Fußball) mitgeschädigt werden.
Als Tarsaltunnelsyndrom wird eine chronische Schädigung des Nerven am Innenknöchel unter dem Retinakulum Mm. flexorum (Lig. laciniatum) bezeichnet. Anamnestisch wird häufig ein Trauma im Fuß- oder OSG-Bereich angegeben.

 
Anatomie des Tarsaltunnels
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Copyright © 1999 Prof.Dr.J.Jerosch