Therapie/Rehabilitation

konservativ
 
Für die Behandlung einer Kalkaneusfraktur existiert kein allgemeingültiges Konzept.
Prinzipiell können mit Ausnahme der Entenschnabelfraktur alle Frakturformen konservativ behandelt werden. In der Regel wird eine ambulante Therapie mit Unterschenkelliegegips für 3-6 Wochen durchgeführt. Im Anschluß daran - nach Abschwellung - eine Weiterbehandlung mittels Gehgips unter Vollbelastung.
Bei Verzicht auf eine Wiederherstellung der anatomischen Verhältnisse kann eine funktionelle Therapie ohne Gipsverband indiziert sein. Hochlagerung, lokale Eisanwendungen, Antiphlogistika und Analgetika sowie aktive und passive Bewegungsübungen unter physiotherapeutischer Anleitung sind die entscheidenden Maßnahmen.
Die Entlastungszeit richtet sich nach dem Frakturtyp, dem Schweregrad der Verletzung sowie nach der Bruchheilung und beträgt 6-12 Wochen. Bei Impressionsfrakturen kann eine semikonservative Therapie mit geschlossener Reposition der Kalkaneusform und möglichst exakter Reposition der Gelenkflächen durchgeführt werden. Gängige Methoden sind die Reposition mittels Steinmannagel nach Westhues, perkutane Bohrdraht fixation oder die sog. Palmer-Aufrichtungs-OP.

operativ
 
Absolute Indikation zur operativen Therapie ist die Entenschnabelfraktur - ein knöcherner Achillessehnenausriß.
Eine Zugschraubenosteosynthese ist hier die Therapie der Wahl.
Intraartikuläre Frakturen mit Impression oder dislozierte Frakturen sind relative OP-Indikationen. Offene Reposition mit Platten-/Schraubenosteosynthese, ggfs. Fixateure externe, sind die gebräuchlichsten Verfahren.
 
Ein operatives Vorgehen sollte speziell bei jüngeren aktiven Patienten (< 40 J.) in Erwägung gezogen werden.
Wesentlicher prognostischer Faktor ist das Ausmaß der intraartikulären Dislokation.
Extraartikuläre und nicht-dislozierte intraartikuläre Frakturen haben in über 90% der Fälle eine gute Langzeitprognose.
 
 
Kalkaneusfraktur
SMFBI0B0KJEBV0005001
Röntgenbild des Kalkaneus nach operativer Schraubenfixation der Fraktur
 

 

Copyright © 1999 Prof.Dr.J.Jerosch