Diagnostik

Anamnese

Wichtig ist die Erfragung eines mit den Beschwerden zusammenhängenden Traumas (brüske Repositionsmanöver, Frakturen, einschnürende Verbände, Medikamente etc.).

Klinische Untersuchung

Im Stadium I klagen die Patienten über Ruheschmerzen, die insbesondere auch nachts auftreten, zusätzlich über tiefe, nicht lokalisierbare Bewegungs- und Belastungsschmerzen.
Die Gelenkbeweglichkeit ist eingeschränkt, die Berührungsempfindlichkeit ist übersteigert.
Die Haut ist insgesamt teigig geschwollen, überwärmt und livide glänzend ("rotes Stadium").
Hyperhidrosis, Hypertrichosis und vermehrtes Nagelwachstum werden zusätzlich beobachtet.

Im Stadium II kommt es zu einer beginnenden Versteifung der Gelenke sowie zu einer beginnenden Fibrosierung und Weichteilschrumpfung. Die Haut ist blaß, kühl und glänzend ("blaues Stadium").
Im Stadium III ist die Schmerzsymptomatik abgeschwächt, durch die fortgeschrittene Gelenkeinsteifung ist die betroffene Extremität weitgehend gebrauchsunfähig. Weichteil- und Kapselschrumpfungen und Muskelatrophien werden gefunden.
Die Muskelkraft ist deutlich abgeschwächt. Typisch ist die Abhängigkeit der Beschwerden vom Wetter ("Wetterfühligkeit").
Bei der klinischen Untersuchung sollte eine seitenvergleichende Hauttemperaturmessung, ggf. eine Thermographie durchgeführt werden.

Bildgebende Untersuchung

Röntgenaufnahmen des Unterschenkels sollten stets im Seitenvergleich durchgeführt werden.

Im Stadium I zeigen sich nach etwa zwei Wochen diskrete kleinfleckige Demineralisationen der gelenknahen Spongiosa. Im Stadium II kommt es zu einer Rarefizierung der Kortikalis mit zunehmender Demineralisation. Im Stadium III zeigt sich eine ausgeprägte Osteopenie (Glasknochen), die Kortikalis ist bleistiftartig dünn.

Zur Verlaufsbeobachtung kann eine CT-Densitometrie erfolgen.

Zur Beurteilung der frühzeitigen Veränderungen ist die Knochenszintigraphie in Drei-Phasen-Technik besonders geeignet.

 

Copyright © 1999 Prof.Dr.J.Jerosch