Distale Speichenbrüche
Distale Radiusfrakturen entstehen in der Regel traumatisch durch Sturz auf die dorsal extendierte Hand mit Dislokation des distalen Fragmentes nach radial und dorsal (Colles-Fraktur) oder durch Sturz auf die flektierte Hand mit Dislokation des distalen Fragmentes nach radial und volar (Smith-Fraktur). Im Sport werden sie v.a. beim Eishockey, Fußball, Rugby, Handball, Reiten, Ringen und beim alpinen Ski- und Snowboardfahren beobachtet.
Die Colles-Fraktur, eine Extensionsfraktur, ist die häufigste Fraktur des Menschen und macht ca. 25% aller Frakturen aus. Seltener werden die Smith-Fraktur, eine Flexionsfraktur, oder Radiustrümmerfrakturen beobachtet. Die Barton-Fraktur bezeichnet eine intraartikuläre Fraktur, die den dorsalen Rand des distalen Radius betrifft. In einigen Fällen kommt es zu einer begleitenden Luxation des Radiokarpalgelenkes. Bei der umgekehrten Barton-Fraktur verläuft der Bruchspalt durch den palmaren Rand des distalen Radius. Bei der Galeazzi-Fraktur handelt es sich um eine distale Radiusschaftfraktur mit gleichzeitiger Luxation des distalen Ulnaköpfchens.
Einteilung der distalen Radiusfrakturen | ||
Fraktur | Typ | Bemerkung |
Colles | Extensionsfraktur | häufigste Fraktur des Menschen, (ca. 25% aller Frakturen) |
Smith | Flexionsfraktur | |
Barton | intraartikuläre Fraktur | betrifft dorsalen Rand des distalen Radius, eine begleitende Luxation des Radio- Carpal-Gelenkes ist möglich |
umgekehrte Bartonfraktur | intraartikuläre Fraktur | betrifft den palmaren Rand des distalen Radius |
Galeazzi-Fraktur | distale Radiusschaftfraktur | gleichzeitige Luxation des distalen Ulnaköpfchens |
Distale Radiusfraktur |
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Colles-Fraktur |
Smith-Fraktur |
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Barton- Fraktur |
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Barton-Fraktur |
umgekehrte Barton-Fraktur |
Eine geläufige Einteilung der distalen Radiusfrakturen ist die sog. A0-Klassifikation nach Müller et al. |
Typ A bezeichnet hierbei die rein extraartikulären Frakturen: |
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Typ B bezeichnet die einfache intraartikuläre Fraktur: |
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Typ C bezeichnet die mehrfragmentäre intraartikuläre Fraktur: |
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Die Zusatzziffer 1-3 beschreibt jeweils die Schwere der Fraktur bzw. die Richtung der Dislokation der Fragmente: | ||||||
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Copyright © 1999 Prof.Dr.J.Jerosch |