Die Frage nach der ausgeübten Sportart und der der
Verletzung vorausgegangenen Bewegung kann Hinweise auf eine Luxation
liefern.
In der Regel klagen die Patienten über einen Druckschmerz über der Sehnenrinne, eventuell läßt sich die Verlagerung der Sehne aus ihrem Gleitspalt heraus tasten. Bei der körperlichen Untersuchung sollten der Speed- und der Yergason-Test durchgeführt werden. Von einem positiven Speed-Test spricht man, wenn eine Flexion des Armes bei extendiertem und supiniertem Unterarm lokale Schmerzen im Bereich der Bizepsrinne hervorruft. Eine schmerzhafte Supination des Unterarmes gegen Widerstand bei gebeugtem und adduziertem Ellenbogen findet man beim positiven Yergason-Test. Ein Schnappeffekt wird am besten bei Außenrotation und Innenrotation des 90° abduzierten Armes geprüft, beim sog. "Schnapptest". Weiterhin zur Diagnostik zählen der Dehnungs- und der Kompressionstest.
Tangentialaufnahmen und CT sind zur Diagnostik degenerativer
Veränderungen am Sulcus intertubercularis den Röntgenaufnahmen
in Standardprojektionen deutlich überlegen. Luxation und
Subluxation sind sonographisch bei Außen- und Innenrotation
gut zu erkennen. Die Arthrographie mit Darstellung eines
leeren Sulcus in der Tangentialaufnahme ist ein eher unsicheres
Verfahren und eignet sich vor allem zum Ausschluß einer
Begleitläsion der Rotatorenmanschette oder einer adhäsiven
Kapsulitis. Die Kernspintomographie erlaubt die sichere Beurteilung der
Sehnenlokalisation.
Arthrographie mit luxierter langer Bizepssehne |
MRI mit nach medial luxierter langer Bizepssehne |
arthroskopischer Befund einer dislozierten langen Bizepssehne |
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