80% der proximalen Humerusfrakturen sind 1-Segmentfrakturen und können konservativ behandelt werden. |
Bei eingekeilten Abduktionsfrakturen genügt meist eine Ruhigstellung im Desault-Verband bis zur Schmerzfreiheit ( ca. 10 Tage ). Danach kann mit einem Bewegungstraining begonnen werden, bei dem zunächst Pendelbewegungen der Arme ausgeführt werden. Bei mobiler Fraktur zunächst Ruhigstellung im Desault-Verband bis zur Schmerzfreiheit, dann Anlegen eines Hanging-Cast, einem schweren zirkulären Gips vom Oberarm bis zum Handgelenk reichend. Hierdurch wird eine Extension auf die Fraktur durch das Eigengewicht des Gipses erreicht. Die Tragedauer beträgt durchschnittlich 6 Wochen.
Bei 2-Segment-Frakturen genügt in der Regel eine geschlossene Reposition, Ausnahmen bilden hier die dislozierten Tuberculum-majus- und die dislozierten Schaftfrakturen.
Bei möglicher geschlossener Reposition und fehlender Stabilität sollte eine perkutane Fixation mit Gewinde-K-Drähten erfolgen.
Bei 3-Segment-Frakturen sollte eine offene Reposition mit
interner Fixation erfolgen. Zusätzliche Rotatorenmanschetteneinrisse
sollten genäht werden. Bei älteren Patienten kann eine Prothese
indiziert sein. Bei 4-Segment-Frakturen ist in der Regel eine endoprothetische
Versorgung notwendig.
Operationstechniken zur Versorgung der proximalen Humerusfraktur | |||
Osteosynthese mit langer Platte |
Osteosynthese mit Platte |
Osteosynthese mit Nagel |
Minimalosteosynthese mit K-Draht und Cerclage |
Minimalosteosynthese mit perkutanen Schrauben |
Schulter-Hemiprothese |
Schulter-Vollprothese |
Schulter-Kappenprothese |
Copyright © 1999 Prof.Dr.J.Jerosch |