Therapie

operativ

Die Behandlung der Epiphysiolysis erfolgt grundsätzlich operativ. Bei der Lenta-Form mit einem Dislokationswinkel unter 30° erfolgt nach Imhäuser eine Fixation mittels einer langen Gleitschraube. Das Gewinde wird hierbei in der knöchernen Epiphyse verankert und überschreitet die Wachstumsfuge nicht. Das freie Ende steht seitlich etwas vor, um das Längenwachstum nicht zu behindern. Soll wegen der drohenden Beinlängendifferenz auf der Gegenseite die Wachstumsfuge blockiert werden, kommen Zugschrauben zum Einsatz.

,

Operation bei einem Dislokationswinkel unter 30 Grad
(schematische Darstellung)

untitled

untitled

Fixation durch lange Gleitschraube

Bei einem Dislokationswinkel über 30° wird eine intertrochantere dreidimensionale Korrekturosteotomie vorgenommen (Imhäuser-Osteotomie). Hierdurch wird eine Rezentrierung des Femurkopfes in der Hüftpfanne erreicht. Die nachfolgende Fixation erfolgt mittels einer Winkelplatte. Zur Verhinderung einer weiteren Dislokation wird die Osteotomie durch operative Fixation der Epiphyse mittels Zugschraube nach Weber ergänzt.

Operation bei einem Dislokationswinkel über 30 Grad
(radiologische Darstellung des Operationsergebnisses)

untitled

untitled

vorderer Strahlengang

Lauensteinaufnahme

Wegen der Gefahr der Hüftkopfnekrose ist eine schonende und rasche Behandlung der Akut-Form von besonderer Bedeutung. Nach einer sofortigen leichten Längsextension sollte frühzeitig eine gewaltlose, geschlossene Reposition mit anschließender Fixation durch mehrere Kirschner-Drähte oder Zugschrauben erfolgen. Postoperativ wird für ca. 3 Monate teilbelastet.

 

Copyright © 1999 Prof.Dr.J.Jerosch