Ätiologie und Pathogenese
Beim Hallux valgus handelt es sich um die häufigste bedeutsame Zehendeformität: die Großzehe weicht im Grundgelenk nach lateral ab, der erste Mittelfußknochen steht vermehrt nach medial (Metatarsus primus varus), das Metatarsale I-Köpfchen wird an der Fußinnenseite konturgebend.
In den meisten Fällen handelt es sich um eine sekundäre
Deformität als Folge von Überbelastungen, konstitutionellen
Bandschwächen oder Verletzungen. Selten ist die Fehlbildung
im Sinne einer Epiphysenstörung angeboren.
Die Ursache ist in der Mehrzahl der Fälle im Schuhwerk zu suchen. |
Neben der Abweichung des Metatarsale I nach medial ist
die Störung des muskulären Gleichgewichtes für die
Entwicklung von entscheidender Bedeutung. Durch veränderte Zugrichtung
der Sehnen kommt es zu einer Zunahme und Fixierung der Fehlstellung. Der
M. abductor hallucis verlagert sich von der Innenseite nach plantar, es
kommt zu einem Übergewicht des M. adductor hallucis und der
mit zunehmender Hallux-valgus-Bildung verstärkt nach lateral abweichenden
Extensorensehnen.
Pathomechanik des Hallux valgus |
Bei Vorliegen eines Metatarsus primus varus und Hallux valgus verändert sich die muskuläre Funktion, welche zu einer Verstärkung der Deformität führt |
Die Häufigkeit des Hallux valgus beträgt etwa 25-30% und dürfte jenseits des 40. Lebensjahres noch höher liegen. Die Behandlungsbedürftigkeit liegt mit 80-90% bei Frauen wesentlich höher als bei Männern. Zudem wird eine familiäre Häufung beobachtet.
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