Therapie/Rehabilitation

konservativ

Im allgemeinen ist bei peripheren und bei zentralen Frakturen ohne Dislokation und ohne Gelenkbeteiligung eine konservative Therapie ausreichend.
Nach 4-6 wöchiger Ruhigstellung im Unterschenkelliegegips sollte entschieden werden, ob ein Gehapparat (z.B. nach Allgöwer) indiziert ist. Wichtig ist weiterhin eine physiotherapeutische Übungsbehandlung.
 
Radiologische Kontrolluntersuchungen sollten bei erhöhter Nekrosegefahr alle 3-4 Wochen durchgeführt werden.

Die Dauer der Entlastung richtet sich u.a. nach der Frakturlokalisation, dem Nekroserisiko und der Therapieform.
Langzeitentlastungen über 4-6 Monate sind im allgemeinen nicht mehr vertretbar.

operativ

Indikationen zur operativen Therapie sind z.B. dislozierte Frakturen mit Stufenbildung der Gelenkfläche.
Die dislozierten Fragmente sollten mittels Kirschner-Draht oder Kleinfragmentschrauben fixiert werden.
Bei Talushalsfrakturen (50% aller Talusfrakturen) ist eine frühzeitige exakte anatomische Reposition zur Verhinderung von Fehlstellungen von entscheidender Bedeutung. Bei dislozierten Talushalsfrakturen sollte eine offene Reposition und Osteosynthese mit 2 Spongiosaschrauben erfolgen.
Allgöwer-Apparat und intensive Fußgymnastik zählen zur Nachbehandlung.
Im Falle von osteochondralen Frakturen (Flake fractures) des Taluskorpus sollte bei ausreichend großen Fragmenten eine Refixation mit Ethipinsâ und/oder Fibrinkleber erfolgen, kleinere Fragmente sollten exzidiert werden.
Talustrümmerfrakturen und offene Talusfrakturen werden mittels Fixateur externe versorgt. Schwere, nicht-rekonstruierbare Trümmerfrakturen können eine Entfernung des Talus und Arthrodese zwischen Tibia und Calcaneus erforderlich machen.
Nach radiologisch gesicherter Frakturkonsolidierung ist eine relativ frühe Teilbelastung empfehlenswert.
 
 
Talusfraktur
SMFBI0B0KJEBV0003001
Röntgenbild des Sprunggelenkes von lateral nach operativer Schraubenfixation der Talusfraktur
 

 

Copyright © 1999 Prof.Dr.J.Jerosch